Risiko des großflächigen Stromausfalles

Wie wahrscheinlich ist ein Blackout in Österreich wirklich?

Das Licht ist aus. Die Toilette spült nicht mehr. Sie sind erschöpft und wünschen sich am meisten, dass der Supermarkt von gegenüber die Türen öffnet. Alles dreht sich um die eine Frage: Wann geht das Licht endlich wieder an? So fühlt sich das Leben im Blackout an, einem Schreckensszenario für die meisten Österreicher.

Doch wie wahrscheinlich ist es wirklich, dass ein totaler Stromausfall in unserem Land auftritt? Wir haben gründlich recherchiert, mit überraschenden Ergebnissen.

Was passiert bei einem Blackout?

Oftmals wird angenommen, dass ein Blackout ein einfacher Stromausfall ist. Nach wenigen Minuten oder Stunden kann die Ursache durch die Fachkräfte identifiziert und die Leitungen repariert werden. Das normale Leben geht weiter.

Doch diese Annahme ist nicht richtig.

Durch das plötzliche und andauernde Verschwinden jeglicher Elektrizität wird unsere Welt auf Pause geschaltet und Unruhe kommt auf. Wie vergangene Blackouts gezeigt haben, hat bereits ein Großteil der Bevölkerung nach kurzer Zeit kein Essen mehr, die Hygiene verschlechtert sich rasant und zwischenmenschliche Konflikte entstehen.

Doch das ist nicht alles. Sie werden überrascht sein, welche Geräte und Prozesse nicht mehr funktionieren, wenn der Strom ausbleibt.

Stromabhängige Geräte

Neben Beleuchtung und Kommunikationsmitteln sind auch wichtige Haushaltsgeräte wie Kühlschränke und Heizungen vom Blackout unmittelbar betroffen. Wenn der Kühlschrank ausfällt, beginnen Lebensmittel zu verderben, was besonders kritisch ist, da es schwierig wird, frische Nahrung zu beschaffen.

Heizungen, die auf Strom angewiesen sind, funktionieren nicht mehr, was besonders während kalter Jahreszeiten zu ernsthaften Problemen führen kann.

Wasser-Versorgung

Die moderne Wasserversorgung hängt stark von elektrisch betriebenen Pumpen und Filtersystemen ab.

Ohne Strom kann Wasser nicht mehr effektiv in die Haushalte gepumpt oder gefiltert werden. Das hat zur Folge, dass Trinkwasser knapp wird und sanitäre Anlagen wie Toiletten nicht mehr gespült werden können.

Dies kann zu hygienischen Missständen und gesundheitlichen Risiken führen, insbesondere in dicht besiedelten Gebieten.

Kommunikation

Festnetztelefone, die keine eigene Stromversorgung benötigen, könnten noch funktionieren.

Doch Mobiltelefone (welche deutlich verbreiteter bei uns sind) sowie das gesamte Internet fallen flächendeckend aus, sobald die Akkus leer sind oder die Netzinfrastruktur ohne Stromzufuhr nicht mehr funktioniert.

“Hätte ich nur daran schon früher gedacht”

Im Vorfeld dieses Artikels haben wir mit zwei Personen gesprochen, welche einen Blackout am eigenen Leibe erfahren mussten.

Wir haben gefragt, was die Betroffenen beim Blackout am meisten überrascht hat und welche Probleme sie hatten:

Ich lebe seit 20 Jahren in Athen und war auch mit meiner Familie zu Hause, als 2004 der Blackout in Athen passierte. In der ganzen Stadt war es dunkel. Kein Strom, auch nicht in den nahegelegenen Gebieten.

Am meisten schockierte mich die Erkenntnis, wie schnell uns die Lebensmittel ausgingen. Ich hatte Wasser und Batterien gelagert, aber völlig unterschätzt, wie wenig haltbare Lebensmitteln ich zu Hause hatte, welche ich ohne Strom zubereiten konnte. Da wir 3 Kinder haben, waren wir wahnsinnig schnell am Ende unserer Essens-Vorräte und mussten beim Nachbarn fragen, ob er uns aushelfen kann.
Max Emmerl, Blackout in Athen im Jahr 2004

Ich war im Zuge eines Working-Holiday-Aufenthaltes von 2022 bis 2023 in Kuba und lebte in einem Studentenheim. Dort musste ich im August 2022 leider miterleben, wie es sich anfühlt, mehrere Stunden ohne Strom auszukommen. Der Strommausfall dauerte gefühlt eine Woche, obwohl es nur knapp 20 Stunden waren. Nachdem jedoch der Strom wieder da war, kam es dir restliche Woche immer wieder zu kurzen Ausfällen.

Woran ich gar nicht gedacht hatte, war dass durch die fehlende Stromversorgung meine Bankomatkarte nicht mehr funktionierte. Da ich auch kein Bargeld zu Hause hatte, konnte ich auch in den wenigen offenen Geschäften mit Notstromversorgung nichts kaufen. Das war ein echtes Problem!”

Martha Freule, Blackout in Kuba im Jahr 2022

Wie kann es bei uns zu einem Blackout kommen

Wo liegen die Schwächen des österreichischen Stromnetzes?

Dazu müssen wir einen Blick auf das Österreichische Stromnetz werfen. Unser Stromnetz ist mittels eines mehrstufigen Verteilungssystems implementiert, welches sich in Hochspannungs-, Mittelspannungs- und Niederspannungsnetze gliedert. Die Hochspannungsnetze dienen dem überregionalen Transport von Elektrizität über große Distanzen und sind an die europäischen Nachbarnetzwerke angebunden.

Diese Struktur ermöglicht Stromimporte und Exporte, welche die Balance zwischen Erzeugung und Verbrauch entscheidend ist. Doch der entscheidende Faktor ist die Redundanz des Stromnetzes:

Trotz der Netz-Redundanz und dem klugen Verteilungssystem gibt es potentielle Schwächen im heimmischen Stromnetz. Eine Herausforderung dabei ist die Abhängigkeit von Importen während Zeiten hoher Nachfrage oder geringer inländischer Erzeugung, besonders im Winter.

Außerdem sorgt die zunehmende Einbindung von volatilen Energiequellen wie Wind und Sonne für Herausforderungen im Netz, da diese nicht immer gleichmäßigen und vorhersehbar Strom liefern. Dies erfordert zusätzliche Investitionen in Speichertechnologien und Netzmanagement, um die Versorgungssicherheit weiterhin zu garantieren.

Mögliche Auslöser für einen Blackout: Ein historischer Rückblick sowie Einschätzungen führender Experten zeigen folgende Szenarien als mögliche Auslöser eines Blackouts:

Extreme Wetterbedingungstechnische Störungen
Übermäßige Netzbelastung bei unzureichenden Reserven
Cyberangriffe

Wie wahrscheinlich ist ein Blackout in Österreich?

Einschätzung von Experten: Wie hoch ist das Risiko tatsächlich?

Der ausgewiesene Experte und technische Vorstand der Austrian Power Grid, Herr Gerhard Christiner, rechnet derzeit nicht mit einem Blackout, meint jedoch

Diese Einschätzung spielgelt sich auch in der Studie – aufgegeben durch das österreichische Parlament – wider, in welcher die möglichen Krisen und Auslöser eines Blackouts näher untersucht wurden. So führen Klima-Veränderungen zu Trockenheit, welche die Stromerzeugung von Wasserkraftwerken einschränken.

Der gleichzeitige Umbau des Stromnetzes (um mehr erneuerbare Energie einspeisen zu können) führt hierbei zu Herausforderungen in der Energiespeicherung, welche mit hohen Investitionen in die Energie-Infrastruktur ausgeglichen werden muss.

Experteneinschätzung: Auch wenn ein unmittelbarer Blackout unwahrscheinlich ist, “Strommangel und Rationalisierungen seien daher durchaus möglich…”

– Quelle: Meinbezirk: So wahrscheinlich ist ein Blackout
– Zur Studie des Parlaments

Diese Einschätzung teilten in unseren Recherchen auch weitere führende Experten, welche unter folgenden Quellen nachgelesen werden können:
– Kleine Zeitung: Was tun, wenn es doch zum Blackout kommt
– Saurugg.net: Risiko und Wahrscheinlichkeit eines überregionalen… Blackout

Zusammenfassend schätzen wir die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts in Österreich zwar gering ein, jedoch als durchaus möglich. Insbesondere der zunehmende Einsatz von volatilen Energiequellen bei gleichzeitig langsamen Anpassungen der Infrastruktur sowie immer häufigere Extremwetterereignisse stellen unseren Recherchen zufolge die größten Risikofaktoren für einen Blackout in Österreich dar.

Eines haben wir in unserer jahrelangen Tätigkeit im Militär und Bereich der Sicherheitsberatung jedoch gelernt:

Es schläft sich besser, wenn man weiß, dass man im Fall der Fälle vorbereitet ist.

Besuchen Sie uns in unserem Firmensitz in Graz, St. Peter. Hier finden Sie alle Produkte, welche Sie für den Fall der Fälle benötigen.

Ihr Brain and Nuts-Team

Haben Sie Fragen oder benötigen Sie Hilfe?

Kontaktieren Sie uns

Kontakt ->